ENDE UND FAZIT unseres etwas anderen Lebens 07.2021-02.2022

Ob wir traurig sind, darüber dass unsere Reisezeit nun zu Ende geht, wurde ich gefragt. Ob sich die mit diesem Ausstieg aus unserem geregelten und gesicherten Leben in Berlin verbundenen, relevanten Risiken rückblickend gelohnt haben. Und auch, welche Erkenntnisse wir, zurück in unser altes Leben, mitbringen. Diese Fragen sind, zumindest teilweise, nicht so einfach zu beantworten. So haben wir drei doch drei unterschiedliche Leben gelebt in den vergangenen sechs Monaten.

Ohne zu zögern kann ich für uns beantworten, dass wir NICHT TRAURIG sind, sondern sehr DANKBAR!

Zu Beginn unserer Reisen dachten wir noch, dass es sehr schade wäre, dass uns wegen Corona so viele Möglichkeiten verwärt blieben. Und in der Tat mussten wir in den letzten Monaten sehr oft sehr spontan sein, wenn Plan A oder B mal wieder nicht machbar waren. ABER im Rückblick wissen wir nun, dass es die perfekte Reisezeit war. Raus aus dem Pandemiealltag in Deutschland, rein in ein unvergessliches Abenteuer! Unsere jeweiligen Erwartungen an dieses halbe Jahr wurden allesamt weit übertroffen. Die über zwei Jahre währenden Vorbereitungen, die Risiken und die nicht zu vernachlässigenden Kosten = Ja, das war es jedem von uns mehr als wert!

Hier unsere einzelnen Kurzfazits:

Schüleraustausch in Costa Rica: „SIEBEN MONATE IM JULI !“

Paul hat seine Entscheidung des Schüleraustauschs in Costa Rica nicht ein einziges Mal bereut! Er hat nicht nur Spanisch sprechen, wie ein echter Tico, gelernt. Auch sein Englisch hat einen Booster bekommen. Paul konnte hier beweisen, wie selbstständig, verantwortungsvoll und verlässlich er schon jetzt ist. Er hat 6 Monate tropischen Sommer genossen und so viel so Besonderes erlebt. Er hatte in Costa Rica einfach unglaublich viel Spaß. Und Paul hat nun einen wunderbaren jüngeren Bruder, eine so süsse kleine Schwester und die liebevollsten Zweiteltern auf dieser Erde. Es war einfach perfekt für ihn. Pura vida!

Work & travel: MAN NIMMT SICH IMMER MIT oder UM SO WENIGER MAN TUT, UM SO FAULER WIRD MAN.

…Diese Stichworte hat Kay mir vor meiner Abreise gegeben. Sein Fazit sollte er selbst schreiben. Oder ihr fragt ihn einfach danach.

Doch, ein Fazit von Kay hab ich noch: Er hat, genau wie ich, festgestellt, dass wir zwei uns in den letzten Monaten fast nicht gestritten haben. Dies ist besonders bemerkenswert, da wir ja noch nie so lange (6 Monate) 24 Stunden zusammen verbracht haben.

Sabbatical: Keine VERPFLICHTUNGEN, keine VERANTWORTUNG für Andere.

Mit meinem eigenen Kurzfazit habe ich die größten Schwierigkeiten. Es gibt so Vieles was ich lernen und für mich mitnehmen konnte.

Einer der größten Unterschiede für mich in dieser Zeit war, dass ich, anders als in meinem Alltag davor, keine Verantwortung und keine Verpflichtungen für Andere tragen musste. Selbst Geburtstagsgratulationen habe ich bewusst ausgesetzt. Diese so gewonnene Freiheit hat mich so sehr erleichtert. Kay sagte einmal sogar zu mir, dass ich zurückkatapultiert wäre und mich verhielte, wie ein Teenager – er meine dies im positiven Sinne!

Außerdem weiß ich jetzt wieder, dass es nicht viel braucht um glücklich zu sein, im Gegenteil. Ich habe im vergangenen halben Jahr sehr gut aus einem Rucksack gelebt und wenig Schnickschnack konsumiert. Das war sehr befreiend und zudem wichtig für unsere Reisekasse :-). Stellt euch also künftig auf weniger ein, bei mir.

Und ganz sicher möchte ich diese bereichernde Erfahrung der Freiheit von den alltäglichen Zwängen nicht zum letzten Mal erlebt haben. Ich hab da schon einpaar Ideen… Aber keine Sorge, so schnell wird das sicher nichts werden.

DANKSAGUNG

Am Ende dieser unglaublich erfüllenden Monate ist es mir ein besonderes Bedürfnis all unseren Freunden und unserer Familie von Herzen für die wunderbare Unterstützung zu danken.

Danke liebe Lotte, dass du im Vorfeld wöchentlich so fleißig Spanisch mit P. gelernt hast, dich in den Reisemonaten um unsere Post gekümmert hast und so vieles mehr.

Danke, Heidi, Michael und Elmar u.a. für das Bringen und Abholen, für die Autowäsche und die Wohnungssichtung. Danke, dass ihr Weihnachten und weiter Feste auf uns verzichtet habt.

Danke an dich, liebe Bela, die du so kurzfristig und immer wieder in unserer Wohnung nach dem Rechten geschaut hast.

Und auch ohne unsere wundervollen Kolleginnen und Kollegen, die in diesem halben Jahr so viel Mehrarbeit, für uns, auf sich genommen haben, wäre diese Zeit so nicht möglich gewesen. Danke dafür!

Besonders danke ich Mazda, der mir Sicherheit gegeben und so viel Vertrauen entgegen gebracht hat. Ohne dein Verständnis und deine ganz besondere Unterstützung wäre mein Sabbatical sicher anders verlaufen.

Eine besondere Freude ist es für uns, dass wir neue so innige Freundschaften mit so vielen einzigartigen Menschen aus aller Welt, auf Sri Lanka und in Costa Rica schließen durften. Wir vermissen euch!

Liebe Gastfamilie, wir danken euch dafür, dass ihr unser Kind über fünf Monate wie euer eigenes aufgenommen habt. Und wir danken euch für unsere gemeinsame, für uns so bereichernde und herzliche Zeit Ende 2021. Ihr seid nun so viel mehr für uns als lediglich Pauls Gastgeber in Costa Rica: Ihr seid auch mehr als Freunde für uns, ihr seid eine zweite Familie in Costa Rica für uns geworden.

VIELEN DANK für alles! Wir halten Kontakt und hoffen euch bald wieder zu sehen!

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