Irgendwo im Nirgendwo: Alcóntar

Unseren nächster Aufenthaltsort hatte ich ausgesucht. 400 km weg von Sevilla. Der kleine Ort Alcóntar, eine Gemeinde mit aufgerundet 500 Einwohnern (irgendwo im Nirgendwo) in der Provinz Almería. Wir wohnten hier bei Oma Ana in einer alten Mühle. Das Dorf ist verschlafen, hat aber eine lebendige Dorfgemeinschaft, die sich jeden Abend in der einzigen Bar, direkt neben der Kirche trifft. Die Bar war unser Glück, denn die Unterkunft in der Mühle war alt und ungemütlich, die Bar dagegen, belebt und der Wein sowie die Tapas sehr lecker! Die Landschaft ist hier soweit das Auge reicht sehr trocken, hügelig und geprägt von Olivenplantagen. Viele Weiler sind verlassen andere Orte, wie auch Alcontar (vor 50 Jahren wohnten hier noch mehr als 2.000 Menschen) habe mit dem Wegzug der Jugend zu kämpfen.      

Andalusien ist ideal zum Wandern, das wussten wir. Dass die Gegend um Almeria es so perfekt und abwechslungsreich sein kann, wussten wir nicht.

Gleich am ersten Tag konnten wir direkt vom Dorf eine erste, wunderschöne 5-stündige Rundwanderung unternehmen. Kay hat sogar noch einen Gipfel genommen.  Die vielen Farben der Erde, der gelb gefärbten Bäume, der Felsen und Ruinen im Kontrast zum blauen Himmel sind wunderschön hier. Bis auf den allgegenwärtigen Wind ist meist kein Geräusch zu hören. Es gibt hier nicht einmal Vögel. Und man trifft ganz sicher keine anderen Menschen. Wenn Du Entschleunigung suchst, dann solltest Du Dir überlegen hierher zu reisen.

Nicht weit von Alcóntar gibt es so viel mehr zu erkunden. Zum Beispiel die Höhlenwohnungen von Guadix und weiße Dorfer.  

Am Rande des Negratín-Stausees in der Nähe von Cazorla gibt es eine natürliche heiße Quelle, in der es sich stundenlang (wir waren gleich mehrfach hier) vor einer atemberaubenden, farbenfrohen Kulisse ganzjährig baden lässt. Das Wasser und der Schlamm gelten als heilend. So gab es hier früher auch ein Kurbad, welches mit dem Bau des Staudamms aber im Stausee unterging. Am Abend ab circa 18:00 Uhr kommen die Einheimischen vorbei, ansonsten ist man meist alleine hier. Man badet wie man möchte: in Badesachen oder gerne auch nackt.

In der Umgebung von Granada soll es ebenfalls heiße Quellen geben, der genaue Standort ist aber ein Geheimnis. Wir wollen diese in den kommenden Wochen suchen – wünscht uns Glück!

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