Ist COLOMBO eine Reise wert?

Unser letzter Stopp auf Sri Lanka sollte die Hauptstadt Colombo sein. Warum eigentlich?

Nach für mich entspannten Wochen in der traumhaften Bucht Hiriketiya an der Südküste, mit einsamen Bilderbuchstränden, Schwimmen, Wellenbaden und Schnorcheln im wunderbaren Ozean, interessanten Ausflügen mit unserem Scooter ins Um- und Hinterland, habe ich die Hauptstadt von SL für diesen, unseren letzten Aufenthaltsort im Land ausgewählt. Die Gründe nicht direkt von Hiriketiya oder einem anderen empfehlenswerten Ort auf der Insel zurück nach Deutschland und weiter zu unserem nächsten Aufenthaltsort zu fliegen, liegen nicht auf der Hand. Unser Flug geht erst um 23:30 Uhr, so dass wir von fast überall auf der Insel direkt anreisen könnten. Der vorgeschobene Grund war, dass wir es von Colombostadt einen nur kurzen Weg zum internationalen Flughafen Bandaranaike haben würden – wie gesagt, dieser Grund war lediglich vorgeschoben. Die eigentlichen Gründe für den Aufenthalt in Colombo waren aber andere. Wir wussten, dass Colombo mit über 2 Millionen Einwohnern (gesamter Distrikt), bunt, laut und stressig und wie andere asiatische Großstädte, wenig einladend ist. Colombo verfügt auch nicht über eine nette Altstadt. Die wenigen modernen Hochhäuser hier sind nicht schön und beeindruckend und um einiges kleiner als man diese von anderen Städten wie z. B. Singapur kennt. Auch eine Shoppingtour lohnt hier nicht wirklich. Warum also ausgerechnet Colombo?

Nach Monaten im Lockdown waren die vielen Menschen, der Lärm und Trubel einer Großstadt wieder interessant für uns, wenn auch nur kurz. Am Ende muss ich mir eingestehen, dass dieser Stopp dazu diente, den Abschied von dieser sehr speziellen Zeit, als fast einzige ausländische Gäste in den vergangenen zwei Jahren, in einem märchenhaften Land wie diesem Ceylon und seinen so gastfreundlichen, offenen, warmherzigen, kindlichen und kulturell wie religiös so unterschiedlichen Bewohnern, etwas einfacher für mich zu machen. Auch die herzliche und wiederholte Einladung unserer Freunde aus der Begegnung in Polonnaruwa zu einer Abschiedsparty in Negombo habe ich nicht annehmen wollen – ich hasse Abschiede. Der Lockdown war zu Ende und wir sahen die ersten Pauschaltouristen zurück nach SL kommen. Das Land wird bald nicht mehr so sein, wie wir es erleben durften, sondern zurück katapultiert werden in die Gegenwart, mit all seinen durch die Pandemie beschleunigten und verstärkten Problemen. Ja, Colombo war die richtige Entscheidung und die Zeit hier viel zu kurz.

Colombo Tipp:

Selbstverständlich kann man die Stadt wie in vielen Reiseführern beschrieben besichtigen, was wir z. T. auch getan haben. Und auch das Dutsch Period Museum und das Nationalmuseum in Colombo sind sicher einen Besuch wert (beide waren im Oktober 2021) noch geschlossen. Wer länger Zeit hat, kann sicher auch noch viele weitere lohnenswerte Ort in der Stadt finden. Wirklich beeindruckt haben uns in dieser Stadt aber nur zwei Orte:

  1. Der Besuch einer Puja im Hindutempel Shri Ponnambalawaneswaram Kovil. Kotahena

Vorweg: Eine Puja ist ein täglich (z. T. zweimal täglich) praktiziertes religiöses Ritual im Buddhismus und Hinduismus.

Dieser von außen eher unscheinbare Tempel ist komplett aus Granit errichtet und im Gegensatz zu den meisten hinduistischen Tempeln unbunt. Im Inneren offenbart sich dann aber seine ganze, unglaubliche Größe und Pracht. Obwohl der Hinduismus nicht missioniert und man Hindi nur per Geburt werden kann, durften wir an der abendlichen Puja teilnehmen. Eine solche Puja dauert über mehr als drei Stunden, ist begleitet von Musik, Gesängen, Gebeten und Opfern. Die Zeit wird nie lange und wir waren verzaubert!

2. Der Besuch bei Channa

Channa ist ein begnadeter Maler, beeindruckender und wunderbarer Mensch. Channa möchte ich einen eigenen Artikel widmen. Hier nur kurz: Ihr könnt Channa selbst kennenlernen und sogar bei ihm wohnen:

https://www.airbnb.de/rooms/17908898?source_impression_id=p3_1634626967_9dw0qaEDXKwl4UvJ&guests=1&adults=1

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