Schildkrötencamp in COSTA RICA

Unser Sohn lebt nun bereits seit fast drei Monaten am anderen Ende der Erde. Er ist nun kein Gast mehr, sondern ist Teil der Gesellschaft. Seine Gastfamilie ist weiter reizend zu ihm, wofür wir unendlich dankbar sind. In der Schule, Sancti Spiritus wurden zwischenzeitlich Prüfungen zum Halbjahr geschrieben. P. hat hierbei erstaunlich gut abgeschnitten, trotz des Sprachnachteils – Glückwunsch!

Heimweh hat P. bisher, wenn überhaupt, lediglich nach seinem Bett in Berlin, denn seines dort ist ihm viel zu weich. Auf unsere Frage hin, ob wir seinen Rückflug nun final auf Anfang Februar 2022 buchen können, hat er kurz überlegt seine Zeit in Costa Rica zu verlängern. Aber nur kurz, denn etwas vermisst er seine deutschen Freunde und uns schon.

Die GLS ist mit den Durchhängern vieler Austauschschüler vertraut und bietet daher, exakt zu dieser Zeit des Wandels von neuem Gast zum normal im Land lebenden Jugendlichen, ein Volontariat an. Diesmal zur Unterstützung eines Schildkrötenprojektes an der Pazifikküste. Alle acht deutschsprachigen, derzeit mit GLS in Costa Rica befindlichen Schülerinnen und Schüler, freuen sich auf die Teilnahme. Sind doch alle miteinander vertraut und in ihrer besonderen Erfahrung verbunden. Im Gegensatz zu den Schülern an der Karibikküste hatte P. eine recht kurze und entspannte Anreise. Eine Woche ohne jegliche Erziehungsberechtigte mit großer Verantwortung im Projekt – P. war begeistert!

So hat er uns ausführlich von den Tagen und Nächten berichtet und sicher einhundert Fotos geschickt.

(Hier nur Bilder welche dem Datenschutz der Jugendlichen gerecht werden)

Sie haben Strandabschnitte vermessen, Eiabklagestellen gesichert und dokumentiert. In der Nacht sind sie abwechselnd Patrouille gegangen. Hatte eine der riesigen Schildkröten mit der Eiablage begonnen, so haben die Jugendlichen gleichzeitig zur Ablage die Eier aus dem Erdloch geholt, um diese an einem geschützten Ort des Camps bis zum Schlüpfen der Jungen zu sichern. Jedes Tier legt wohl 70 – 120 Eier. P. hat berichtet, dass die Eier sich wie sehr weiche, warme Tennisbälle anfühlen und die Schildkröten während der Eiablage keine Notiz von ihnen genommen hätten. Wenn die Gruppe mal keine Arbeit hatte, haben sie geredet, gespielt und gelacht. Nach einer Woche im Camp, mit sehr wenig Schlaf, ging es zurück für alle in ihre Familien und zur Schule. Diese kurze Reise war für alle Acht eine gelungene Abwechslung zu ihrem nun Alltag in Costa Rica.

Unsere Gastfamilie hat Kay, P. und mich nun eingeladen, Weihnachten zusammen zu verbringen – welche Ehre, die wir gerne annehmen werden! P. wird dann hoffentlich ein guter Dolmetscher sein :-).

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